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Einen Teemeister ermorden

In Japan während der Tokugawa-Zeit lebte der Kriegerfürst Taiko. Er erlernte die Teezeremonie von dem Tee-Meister Sen No Rikyu, der als Meister der Stille und Klarheit bekannt war.

Der Diener und Krieger von Taiko, namens Kato, missfiel es, dass sein Fürst die Teezeremonie erlernte, und sah dies als Vernachlässigung der Staatsangelegenheiten an. Er beschloss, Rikyu zu töten. Deshalb ersuchte Kato um eine private Teesitzung bei Rikyu und erhielt die Einladung.

Als Kato auf dem Grundstück des Tee-Meisters ankam, erkannte Rikyu sofort Katos Absichten auf den ersten Blick. Da er in seiner Kunst sehr erfahren war, konnte er Menschen gut einschätzen.

Bevor Kato in die Teehalle trat, sagte Rikyu: "Bitte lege dein Schwert vor der Halle ab, denn dies ist eine Chaonoyu-Zeremonie und steht für Gelassenheit und Frieden." Kato erwiderte: "Chaonoyu hin oder her, ich bin ein Krieger und trage mein Schwert immer bei mir." Rikyu nickte und erlaubte ihm, sein Schwert hereinzubringen und einen Tee zu trinken.

Kato setzte sich und legte sein Schwert neben sich ab. Das Wasser köchelte auf dem Holzkohlenfeuer, als Rikyu absichtlich den Kessel umwarf. Zischender Dampf und Rauch erfüllten den Raum, und Kato erschrak und sprang auf und verlies die Halle. Dunst und Asche verteilten sich, und Rikyu entschuldigte sich: "Es war mein Fehler. Bitte komm wieder herein und trinke einen Tee. Ich habe dein Schwert verunreinigt, aber ich werde es reinigen und dir zurückgeben."

Kato befand sich in einer heiklen Situation und erkannte, dass der Teemeister viel mehr Verstand hatte, als er dachte. Er gab seine Pläne auf, den Teemeister zu töten, und setzte sich erneut hin, um Tee zu trinken.



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