Als Bankei sein Meditationsrückzug für eine Woche abhielt, kamen viele Chan-Schüler von überall her, um daran teilzunehmen.
Ein Schüler wurde am ersten Tag beim Stehlen erwischt, und man trug dies Bankei vor, doch Bankei ignorierte den Vorfall.
Am zweiten Tag wurde derselbe Schüler wieder beim Stehlen ertappt, und man trug es erneut Bankei vor, doch dieser ignorierte es wieder.
Die anderen Schüler ärgerten sich so sehr, dass sie am selben Abend ein Gesuch verfassten, in dem sie forderten, den Dieb wegzuschicken, sonst würden sie alle gehen. Sie übergaben das Gesuch an Bankei.
Am nächsten Tag, dem dritten Tag, rief Bankei alle Schüler zusammen.
„Danke für euer Gesuch. Ihr seid alle so weise“, sagte Bankei und fuhr fort: „Ihr wisst alle, was recht und unrecht ist. Ihr könnt, wenn ihr wollt, woanders hingehen, um zu studieren. Doch dieser arme Bruder kann nicht einmal recht von unrecht unterscheiden. Wer würde ihn unterrichten, wenn nicht ich? Darum werde ich ihn hierbehalten, auch wenn ihr alle geht.“
Ein Strom aus Tränen läuterte das Gesicht des Bruders, der gestohlen hatte, und er sprach: „Es tut mir leid.“ So verschwand jegliches Verlangen zu stehlen aus ihm.
Commentaires